Die unmerkliche Dominanz des Autos
Vieles erscheint uns selbstverständlich, weil wir es schon immer so gewohnt waren, aber manchmal bekommen wir durch veränderte Lebensumstände einen neuen Blick auf die Realität, so auch auf die Dominanz des Autos im Alltag.
War scheinbar schon immer so. Stimmt aber nicht. Neulich beklagte sich eine Mutter bei uns. Sie und ihr 5-jähriger Sohn fahren regelmäßig Fahrrad auf dem nördlichen Gehweg der Dresdener Straße - und plötzlich müssen sie diagonal über die Fahrbahn auf die andere Gehwegseite wechseln. Die Ursache: Nach Überquerung des Justus-Lion-Wegs gibt es plötzlich keinen Gehweg mehr. Platz wäre genug. Aber alles ist vollgeparkt, obwohl dort kein Parkplatz ausgewiesen ist. Die Autos haben sich wie selbstverständlich ihren Platz genommen, nehmen damit aber Fußgängern und radelnden Kindern ihren Platz. Ähnliches findet sich auch an anderen Stellen in der Stadt, z.B. in noch größerem Ausmaß in der Ulmenstraße. Sollte die einmal zur Fahrradstraße werden, ergibt sich die Frage, ob nicht spätestens dann die Querparkplätze verschwinden müssen.