Die Stadt Bremerhaven verschlechtert die Infrastruktur des Radverkehrs - ADFC Bremerhaven

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsverein Bremerhaven e. V.

Die Stadt Bremerhaven verschlechtert die Infrastruktur des Radverkehrs

Ohne Not hat die Stadt Bremerhaven den Radweg auf der Südseite der Straße "Auf der Bult" verschwinden lassen.

Hier wurde frisch ein Radweg in Schulnähe (Auf der Bult) entfernt.
Hier wurde frisch ein Radweg in Schulnähe (Auf der Bult) entfernt. © ADFC Bremerhaven

Vorgeblich kämpft die Seestadt für eine gute Radwege-Infrastruktur. Ohne erkennbaren Grund hat die Stadt Bremerhaven innerhalb von 3 Tagen den Radweg auf der Südseite von Auf der Bult durch Austausch der Gehwegplatten verschwinden lassen. Die Stadt - arm wie eine Kirchenmaus - hat scheinbar für so etwas noch genug Geld, statt die personellen Ressourcen woanders sinnvoller einzusetzen.  Und in der Nähe der Werkstattschule und der Fritz-Reuter-Schule hätte es gut angestanden, den Radverkehr von Schülerinnen und Schülern auf dem Gehweg zu belassen..Zugegebenermaßen waren der Rad- und der Fußweg ein wenig eng. Aber man ist sich nie in die Quere gekommen. Seit 2016 - soweit reicht der Bundesunfallatlas zurück - hat es keinen Unfall mit Personenschaden zwischen Rad- und Fußverkehr gegeben. Und der Radweg gehörte zu den wenigen, die qualitativ gut waren - ohne Schlaglöcher und Baumwurzeln. Ein wenig hinterfotzig ist, dass der Rückbau ausgerechnet in den Sommerferien vorgenommen wird, wo es keine Eltern im Alltag bemerken. Wahrscheinlich war der Rückbau schon länger geplant. Denn bei den Rotfärbungen der Fahrradfurten war schon aufgefallen, dass die Furt über die Boschstraße rot eingefärbt worden war, die folgende über die Braunstraße aber nicht. Informiert über die Maßnahme wurde der ADFC nicht, obwohl man mehrfach im Jahr mit dem Amt für Straßen- und Brückenbau zusammensitzt und berät. Das fördert das Vertrauen nicht. Und nächstes Jahr soll der Radweg auf der anderen Seit auch beseitigt werden. Dahinter steckt vermutlich, dass die Stadt die Kosten für den Unterhalt, insbesondere die Markierungsarbeiten sparen will. Nicht besonders effektiv wirkt sich das Ganze dann auf den Busverkehr aus. Wenn der Radverkehr auf der Straße fährt, muss der Bus bei Gegenverkehr hinterher“zockeln”,  weil die Breite der Straße nicht ausreicht: Einfache Mathematik: Die Straße ist 7 m breit. Das Rad hält 0,5 m Abstand zu den parkenden Autos und hat einen 0,7 m breiten Lenker. Dann folgt 1,5 m Überholabstand: macht zusammen fast 2,7 m. Bleiben 4,3 m Platz. Kommt ein Pkw entgegen, hält der 0,75 m Abstand zu den parkenden Autos und hat selber ca 2,2 m Breite mit Außenspiegeln. Bleiben für den Bus noch 1,3 m. Der hat aber mind. 2,5 m Breite und muss ja auch Abstand zum Gegenverkehr halten. Oder umgekehrt: Überholt der Bus mit seinen gut 2,5 m Breite, verbleiben auf der Gegenfahrbahn noch 1,8 m. Das reicht man gerade eben noch für einen entgegenkommenden Radfahrer, aber nicht mal mehr für einen Pkw. Hier wird dem Umweltverbund mächtig ans Bein gepinkelt. Wo bleiben Sinn und Verstand?


https://bremerhaven.adfc.de/neuigkeit/die-stadt-bremerhaven-verschlechtert-die-infrastruktur-des-radverkehrs

Bleiben Sie in Kontakt