
3 Firmenwagen am Donandt-Platz © ADFC Bremerhaven
Parkraummanagement - ein Instrument zur Finanzierung der Verkehrswende?
Die Kassen der Kommunen sind klamm, die Kosten für die Unterhaltung von Straßen hoch. Die Verkehrswende bleibt stecken.
Gäbe es da Auswege? Auch für Bremerhaven?
Aus einer Pressemitteilung der Stadt Bremerhaven vom 28.07.2025: “Ab Freitag, dem 1. August 2025, wird das Parken auf den Parkflächen vor den Stadthäusern sowohl für Besucherinnen und Besucher als auch für Beschäftigte des Magistrats teilweise kostenpflichtig. Grund dafür sind die im Rahmen der Haushaltskonsolidierung notwendigen Spaßmaßnahmen, die auch eine Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung sowie die Erhöhung von Parkgebühren in der Stadt Bremerhaven vorsehen.” Das ist ein richtiger Ansatz, wenn auch nicht dem Wunsch nach Verkehrswende, sondern dem von mehr Geldeinnahmen für die arme Stadt entsprungen. Alle Parkplätze im öffentlichen Raum müssen letztlich unterhalten und gepflegt werden. Und viel zu oft werden sie “unentgeldlich” zur Verfügung gestellt. Aber wenn wirklich alle Kosten für die Parkplätze im öffentlichen Raum auf die Fahrzeughalter umgelegt würde nach dem Motto “Verkehr finanziert Verkehr”, dann würden die KFZ-Steuern deutlich steigen. In Kopenhagen kostet ein Parkplatz an der Straße über 600 € pro Jahr. In Tübingen kostet z.B. ein Bewohnerparkausweis 120 Euro pro Jahr, für Verbrenner mit mehr als 1.800 Kg oder für E-Autos mit mehr als 2.000 Kilogramm beträgt die Jahresgebühr 180 Euro. In Freiburg und Kaiserslautern kostet Anwohnerparken 200 Euro. Ausgerechnet das arme Bremerhaven liegt nach Internetrecherche (bremerhaven.de) mit einer Gebühr von 20,00 Euro pro Jahr für einen Anwohnerparkausweis zu den preiswertesten Städten in Deutschland und deckt damit nicht einmal die Verwaltungskosten ab. Das ist kaum verständlich. Mit den Mehreinnahmen sollen gerne die Parkplätze unterhalten werden, aber dadurch würden andere Finanzmittel z.B. zur Verbesserung der Infrastruktur von Fuß- und Radverkehr frei. Übrigens: Manche Supermärkte bieten bereits ihre Parkplätze gegen eine Gebühr für die Nacht oder das Wochenende an. Ein gute Alternative zum Parken auf der Straße, z.T. mit Videoüberwachung verbunden.