
Schlechter Zustand des Radweges an der Wurster Straße © ADFC Bremerhaven
Können schlechte Radwege töten?
Können schlechte Radwege Töten? Eine provokative Frage, aber eine Überlegung wert.
Natürlich stellt die Frage eine Provokation dar. Selbstverständlich kann ein Radweg den Tod eines Menschen nicht direkt herbeiführen. Aber durch unglücklichen Sturz über eine Unebenheit können schwere Verletzungen oder schlimmstenfalls der Tod bewirkt werden. Natürlich kann man immer behaupten: Es herrscht das Sichtfahrgebot. Die betroffenen Person hätte so angemessen langsam fahren müssen, dass sie adäquat auf die Unebenheit hätte reagieren können. Aber je nach Sonnenstand, Schattenwurf, Pfützen kann man u.U. bestimmte “Fallen” nicht erkennen. Es geht aber auch noch weiter. In Bremerhaven hat die Wurster Straße auf der Ostseite seit langem nördlich der Timmermannallee eine sehr schlechten Radweg. Uns wurden schon mehrfach Stürze berichtet. Folge des schlechten Radwegs: Viele Menschen fahren dann lieber auf der ebenen Fahrbahn, insbesondere im Hafen Beschäftigte, die es eilig haben, zur Arbeit zu kommen. Einer davon kam 2023 ums Leben. Er benutzte mit seinem Rad die Straße und erlitt im Rahmen eines Dooringunfalls so schwere Kopfverletzungen, dass diese letztlich tödlich waren. Wäre der Radweg im Seitenraum von guter Qualität gewesen, hätte er diesen möglichweise statt der Fahrbahn benutzt und der Unfall hätte nicht stattgefunden. Und so hat die schlechte Qualität des Radweges doch ein Stück zum Tod des Radfahrers beigetragen. Der ADFC fordert bereits seit 2019 vom Magistrat, dass dieser Radweg von Grund auf saniert wird. Leider bisher ohne Erfolg.