Lebenswerte Städte - ohne Bremerhaven?
In der Initiative engagieren sich bereits 1109 Städte, Gemeinden und Landkreise für mehr Entscheidungsfreiheit bei der Anordnung von Tempolimits.
Der ADFC Bremerhaven befürwortet, dass unsere Stadt diesem deutschlandweiten Bündnis beitritt!
„Lebenswerte Städte und Gemeinden durch angepasste Geschwindigkeiten“ ist das Leitthema der Initiative.
Was sind die idealen Bedingungen für eine lebenswerte Stadt?
Die idealen Bedingungen für eine lebenswerte Stadt hängen von vielen Faktoren ab und können je nach den Bedürfnissen und Präferenzen der Bewohner variieren. Ein wesentliches Instrument zum Erreichen dieses Ziels ist ein stadt- und umweltverträgliches Geschwindigkeitsniveau im Kfz-Verkehr - auch auf den Hauptverkehrsstraßen.
Es gibt mehrere Argumente, die dafür sprechen, dass angemessene Geschwindigkeiten zu lebenswerteren Städten beitragen können:
- Sicherheit: Eine angemessene Geschwindigkeit reduziert das Risiko von Unfällen und Verletzungen im Straßenverkehr. Insbesondere für vulnerable Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer ist eine Reduktion der Geschwindigkeit von großer Bedeutung.
- Lärmreduzierung: Eine Reduktion der Geschwindigkeit trägt dazu bei, den Lärmpegel auf den Straßen zu senken. Das ist nicht nur angenehmer für Anwohner und Passanten, sondern kann auch dazu beitragen, die Gesundheit zu verbessern.
- Förderung der Fußgänger- und Fahrradmobilität: Eine langsamere Geschwindigkeit kann dazu beitragen, dass sich Menschen sicherer fühlen, wenn sie zu Fuß gehen oder Rad fahren. Das kann dazu führen, dass mehr Menschen diese umweltfreundlichen Verkehrsmittel nutzen und weniger auf Autos angewiesen sind.
- Bessere Luftqualität: Eine geringere Geschwindigkeit führt zu weniger Emissionen und damit zu einer besseren Luftqualität in der Stadt. Das kann insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen von Vorteil sein.
- Attraktivität der Stadt: Eine Stadt mit einer angenehmen, entspannten Atmosphäre kann für Bewohner und Besucher gleichermaßen attraktiv sein. Eine geringere Geschwindigkeit kann dazu beitragen, dass sich die Menschen wohler fühlen und die Stadt als lebenswerter empfinden.
Warum wurde die Initiative gegründet?
Bei der Anordnung von Höchstgeschwindigkeiten sind den Städten und Kommunen viel zu enge Grenzen gesetzt.
Bislang legt das Bundesgesetz fest, dass Tempo 30 nur bei konkreten Gefährdungen oder vor sozialen Einrichtungen angeordnet werden kann. Ausnahmen müssen im Einzelfall geprüft werden. In der Praxis ist damit einerseits ein hoher bürokratischer Aufwand verbunden.
Die Initiative setzt sich deshalb gegenüber dem Bund dafür ein, dass die Kommunen selbst darüber entscheiden dürfen, wann und wo welche Geschwindigkeiten angeordnet werden – zielgerichtet, flexibel und ortsbezogen - Genau so, wie es die Menschen vor Ort brauchen und wollen!
Achim, Bad Zwischenahn, Bremen, Butjadingen, Cuxhaven, Ganderkesee, Hude, Jade, Oldenburg, Osterholz (Kreis), Osterholz-Scharmbeck, Rastede, Ritterhude, Rotenburg (Wümme), Schwanewede, Stade, Stuhr, Syke, Westerstede, Wilhelmshaven, Worpswede - sie alle machen bereits mit. Bremerhaven: der weiße Fleck im Norden?
Wir vom ADFC Bremerhaven vertreten die Meinung, dass auch unsere Stadt die Entscheidungsfreiheit bei der Anordnung von Tempolimits erhalten soll und befürwortet, dass Bremerhaven Teil der Städteinitiative wird.