Gute Gründe für Tempo 30 in Bremerhaven
Verkehrssicherheit, Schutz vor Lärm und Abgase sowie lebenswerte Stadt: Tempo 30 hat viele positive Auswirkungen – nicht nur auf den Radverkehr.
Deshalb setzt sich der ADFC Bremerhaven für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in der ganzen Stadt ein.
Mehr Radverkehr und weniger Autos bedeuten mehr Mobilität. Dazu muss allerdings Radfahren in Bremerhaven deutlich attraktiver werden. Fahrräder benötigen nur den Bruchteil des Platzes von Autos. Da die Straßenräume begrenzt sind, profitieren von einer Zunahme des Radverkehrs auch der Autoverkehr, der ÖPNV und die Fußgänger.
Ein wesentliches Instrument zum Erreichen dieses Ziels ist ein stadt- und umweltverträgliches Geschwindigkeitsniveau im Kfz-Verkehr.
So sind in Bremerhaven fast alle reinen Wohngebiete bereits Tempo-30-Zonen, doch in Mischgebieten wird das noch unterschiedlich gehandhabt. Insbesondere auf größeren Straßen und Hauptstraßen gilt überwiegend immer noch Tempo 50.
Um das zu ändern, bedarf es allerdings einer Änderung der Straßenverkehrsordnung, wofür der augenblickliche Verkehrsminister Volker Wissing Verantwortung trägt. Durch diese Änderung würde den Ländern innerorts die Hoheit über die Geschwindigkeit auf Landesstraßen und dem Bund auf Bundesstraßen entzogen. Mehr dazu hier: Initiative "Lebenswerte Städte und Gemeinden".
Was sind die Vorteile von Tempo 30 in Bremerhaven?
Tempo 30 kann mehrere Vorteile haben, darunter:
- Sicherheit: Eine niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzung reduziert das Risiko und die Schwere von Unfällen und erhöht die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere für Fußgänger und Radfahrer. Wenn ein Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h auf einen Fußgänger oder Radfahrer trifft, ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Kollision tödlich ist, wesentlich geringer als bei höheren Geschwindigkeiten.
- Komfort: Langsamere Fahrzeuge tragen dazu bei, den Verkehrslärm und die Luftverschmutzung zu reduzieren, was das Leben in der Stadt angenehmer und gesünder macht. Dies kann auch dazu beitragen, dass mehr Menschen auf das Radfahren oder Gehen umsteigen und damit die Verkehrsbelastung insgesamt reduzieren.
- Höhere Lebensqualität: Wenn Tempo 30 in Wohngebieten und anderen belebten Stadtteilen umgesetzt wird, kann dies zu einer höheren Lebensqualität führen. Langsamere Autos können dazu beitragen, dass sich Menschen sicherer fühlen und mehr Zeit im Freien verbringen, was insgesamt zu einer lebenswerteren Umgebung beitragen kann.
- Klimaschutz: Durch eine Begrenzung der Geschwindigkeit auf 30 km/h kann auch der Treibstoffverbrauch und die CO2-Emissionen reduziert werden, was insgesamt zu einer klimafreundlicheren Stadt führen kann.
Was bedeutet Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit?
Auf Bundesebene setzt sich der ADFC politisch dafür ein, dass Tempo 30 innerorts die Regelgeschwindigkeit wird, damit auf allen Straßen in Städten und Dörfern standardmäßig Tempo 30 gilt. Nur für Hauptverkehrsstraßen kann in begründeten Fällen eine höhere zulässige Höchstgeschwindigkeit (Tempo 50) festgelegt werden.
Damit wäre die bestehende Regel-Ausnahme-Situation umgekehrt: Tempo 30 wäre die Regel, Tempo 50 die Ausnahme.
Welchen Lösungsvorschlag hat der ADFC Bremerhaven?
Für ganz Bremerhaven gilt Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit.
Ausnahmen wären die Hauptdurchgangsstraßen von Wulsdorf nach Langen (ehemalige B6) sowie 4-spurige Hauptverkehrsstraßen, vorausgesetzt dass es dort eine lückenlose und sichere Radverkehrsführung gibt.
Tempo 30 kann in Bremerhaven dazu beitragen, die Sicherheit, den Komfort und die Lebensqualität für alle Verkehrsteilnehmer zu verbessern, was zu einer insgesamt lebenswerteren und nachhaltigeren Stadt führt.
Der ADFC Bremerhaven setzt sich auch dafür ein, dass unsere Stadt der Initiative "Lebenswerte Städte und Gemeinden" beitritt.