
Aggression gegen Radfahrende © ADFC Bremen
Cyclistophobie - gibt es das? Schüsse auf Radfahrende in Halle
Homophobie als Wort für Hass auf Homosexuelle, Islamophobie als Wort für Hass auf Menschen mohammedanischen Glaubens - das kennen wir bereits. Aber Cyclistophobie als Hass auf Radfahrende?
Cyclistophobie - Gibt es das? Es mehren sich die Anzeichen. Dass man als Radfahrende*r anlasslos angepöbelt, mit Worten wie “Scheiß Radfahrer” beschimpft, in seltenen Fällen sogar bespuckt, in Bedrängnis gebracht oder sogar tätlich angegangen wird oder gar wie ein Radfahrer in Paris getötet wird, ist bittere Realität. Der damalige Spitzenkandidat der FDP, Stefan Nast, verlangte gar im Wahlkampf 2023 ein Leben ohne Lastenräder. Auch in Bremerhaven nimmt die Zahl der berichteten Aggressionen gegen Radfahrende stetig zu. Frauen sind besonders betroffen -und wir erfahren nur die Spitze des Eisbergs. Die Schüsse auf Teilnehmer einer Fahrraddemonstration in Halle/Saale am 07.06.2025 zeigen, dass auch in Deutschland Cyclistophobie eine nicht nur unangenehme, sondern sogar gefährliche Gestalt annimmt. Leider verhalten sich auch nicht ganz wenige Radfahrende rüpelhaft, aggressiv, stark belästigend. Das Klima auf den Straßen wird rauer. Daher ist es wichtig, dass Politik, Behörden, Polizei; NGO´s und Bürger*innen auf gegenseitige Toleranz und Rücksichtnahme im Verkehr dringen. Mit Rücksichtskampagnen sollten die Städte - und so auch Bremerhaven - Farbe bekennen. Bisher wird dort die Notwendigkeit, auch darin Geld zu stecken und mit Vorbildern zu werben, nicht gesehen. Und mit Fahrrad-Marketingkampagnen sollte die Stadt ein noch deutlicheres Fahrrad-Profil zeigen und so dazu beitragen, dass Cyclistophobie in Bremerhaven keine Chance hat.